Mittwoch, 24. August 2011

Geliebte Herzmenschen, da bin ich auch schon wieder mit dem neuesten gossip vom boot. Auch wenn ich erst am Sonntag zuletzt gepostet habe, ist schon wieder viel passiert auf dem schwimmenden Zuhause. Das wohl wichtigste: Melinchen ist gut gelandet in der Heimat und es freut mich so sehr, dass sie jetzt gerade sicherlich bekocht und betüttelt wird, hach, wie schön! Melinchen, wenn du das hier lesen solltest, so sage ich dir, dass du schrecklich fehlst. Abends finden keine Zellenpartys mehr statt, und stell dir vor, am Montagmorgen lag bei den Tagesplänen auch deiner dabei, irgendwie warst du wohl noch im Verteiler...zack, erst mal Salz in die Wunde gestreut die Rezi :)! Dein zweites Zuhause, die T3 ist auch einsam, ich soll dir ausrichten, dass die Wohlgefühl wieder Frau Wohlfühlen zurückhaben will, ich habe aber nichts versprochen :)! Und dann habe ich noch die Vapozone entkalkt, das hast du ja das letzte Mal gemacht. Aber weg mit der Traurigkeit, das Leben geht hart genug weiter, for sure :)! Soll ich euch was schönes erzählen? Nach 6 Jahren im Berufsleben habe ich ab und an herzallerliebste Kleinigkeiten von Kunden bekommen, ob Blümchen, Edel- Schoki, Sekt, Wein, ja auch Wodka oder liebe Kärtchen... aber was mir jetzt passiert ist, das hat mein Herz mehr als das alles berührt. Die Story: die Hauptrezeption rief im SPA an und sagte, es sei etwas für mich abgegeben worden. Kurze zeit später öffnete ich den prall gefüllten Umschlag und konnte einen kleinen Brief , leckere Pralinen aus der NaschBar sowie eine Bibel finden. Der Brief beinhaltete zauberhafte Zeilen, sehr herzlich, liebevoll, weise, gar gefüllt mit Dankbarkeit. Ich möchte nicht weiter auf die Kundin eingehen, ich habe sie eine Woche über kennenlernen dürfen, zunächst zu einer Gesichtsanwendung, wenig später dann auch zur Maniküre und mit ihrer Tochter zum Make- up- Workshop. Diese Frau hat mich fasziniert, denn sie erlebte einen sehr schweren Schicksalsschlag vor etwa 6 Jahren und ich empfand es beeindruckend, wie Ihre Familie und sie damit umgehen. Vielmehr hat mich diese Aufmerksamkeit gerührt, denn mir hat es gezeigt, dass ich einer Frau eine tolle Auszeit im Urlaub erfüllen konnte und sie anscheinend viel Vertrauen in mich gesetzt hat, denn sie hat mir ihre gesamte Geschichte erzählt und alle weiteren Anwendungen ausschließlich bei mir gebucht. Vielen Dank vom Herzen, liebe Frau A.! Der Seetag gestern war anstrengend und lange, noch immer fahren wir Fullhouse mit knapp 2100 Passagieren, davon knapp 400 Kindern. Ich muss zugeben, dass das Klientel auf dem Schiff in vielen Fällen schon fast als asozial zu bezeichnen ist. Gestern hatte ich Pooldienst, wir bieten einige Massagen und einen Frischekick für das Gesicht auf dem Pooldeck an, ergo lassen sich viele Paare, Familien und Einzelpersonen beobachten. Das Premium All inclusive- Konzept hat viel kaputt gemacht habe ich mir sagen lassen und auch selber feststellen müssen, bereits um 10uhr morgens laufen viele dickbäuchige Männer mit Cocktailgläsern und Bierkrügen am Pool entlang. Quantität statt Qualität und Genuss versteht sich. Weiterhin benehmen sich viele Gäste auch im SPA äußerst unverschämt und stellen Fragen wie: ´´Warum sind denn die Anwendungen im SPA nicht all inclusive?``. Viele kommen mit einem krebsroten Körper zu einer Ganzkörperpeeling- Anwendung und haben dann natürlich auch noch Bange, dass die Bräune (welche Bräune, meinen Sie etwa ihre krebsrote Haut?) weggeht. Das sind dann wieder Momente, in denen ich mein Beruf verachte und merke, dass ich hier nicht weiterkomme. Qualitätslos arbeiten ist einfach nichts für mich, wer will schon aussichtslos arbeiten, gelle?! Die Mittelmeer- Route zieht aber nun einmal leider auch oftmals die Ballermann- Gesellschaft an, die nur ´´all inclusive´´ liest und schon bucht. Es sei aber an dieser Stelle auch gesagt, dass es jeden Tag wunderbare Gäste gibt, die an dem Schiffsleben der Crew interessiert sind und dankbar für meine Behandlungen sind, alles ist also nicht für die Katz. Gestern war Cabin inspection, ich war genau zum Zeitpunkt, als unsere ´´Straße`` dran war, auf der Kabine und habe die inspection live miterleben dürfen...ähhh müssen. Alles im lot bei uns, aber alle Handtücher aus dem SPA ( wir dürfen uns alte, zerfranste aus dem SPA ausleihen, weil die Handtuchausgabe stets zu Zeiten stattfindet, an denen wir arbeiten müssen) wurden aus den Kabinen genommen und nun ist auch diese Sache verboten. Ach, und meinen ersten PAX- Drill (Sicherheitsdrill für alle Passagiere am ersten Schiffstag) habe ich auch gemeistert. Ich gehörte die letzten Wochen über zum Assistent- team, hatte also eine Springeraufgabe im ´´Emergency Case``, die neue Safety Card zeigte aber, dass ich nun aktiv tätig sein würde. Meine Aufgabe: Die Passagiere der Musterstation in den Konferenzraum führen, dort geordnet platzieren und schließlich zu den Rettungsbooten führen. Schnell regten sich die ersten Leute auf, dass der Drill so lange andauern würde, ich dachte mir nur, dass es traurig ist, dass diese Menschen nicht den Hintergrund einer solchen – vorgeschriebenen- Übung verstehen. Heute war wieder lange SPA&Meer- Nacht, ich hatte bis nach 22h Gäste, danach noch aufräumen, also schreiben wir es jetzt gerade 1:05uhr meiner Zeit und mir fallen schon fast die Äuglein zu. Aber eines sei noch gesagt: Ich schaue wieder vernünftig aus auf dem Köpfchen, Julia, unsere zauberhafte Friseurin hat mich heute ganz rasch in meiner Pause aufgehübscht und mich zu einer Irin ernannt, die roten Haare passen jetzt perfekt zu den ganzen Sommersprossen, die ich hier schon angesammelt habe :)! Durch den hohen Chloranteil im Grundwasser hat sich die Farbe von Zuhause immens schnell ausgewaschen, ich war schon fast wieder blond, Leute! Bevor ich jetzt noch weiter abschweife und unnützes Zeug schreibe, mache ich Schluss für heute und halte noch nach ein paar Bildchen ausschau, die ich dann morgen zu diesem Post hochladen werde! Morgiger Hafen: Kusadasi, Türkei....schade nur, dass mein Schwesterherz ausgerechnet heute wieder heimgekehrt ist von der Türkei. Juli, hoffentlich hast du LSF 50 genutzt, ansonsten gibt’s Ärger:)! Fühlt euch geherzt und vollgequatscht von eurer Lisi Wohlfühlen <3



sie fehlt.





Sonntag, 21. August 2011

Back on the map. Ihr Lieben, ich melde mich mit Neuigkeiten vom Schiffchen, wobei ich absolut keinen Plan habe, wo ich anfangen soll, aber ich fang einfach mal an, dann wird’s schon fluppen. Der mit Sicherheit traurigste Moment der letzten Woche war der Abschied unserer geliebten Isa. Zur Info: Isa, Melina und ich sind die drei Beauticians an Bord, aber nicht nur die selbige Berufsbezeichnung hat uns zusammengeschweißt , auch die Chemie stimmte vom ersten Moment an. Isa hatte ich bereits Anfang Juli auf der La Mer- Schulung in Hamburg gesehen, aber wir hatten gar nicht großartig miteinander gesprochen. Bei meiner Ankuft war sie schließlich die Erste aus dem SPA, der ich begegnete, und lovely Melina machte das Trio perfekt. Wisst ihr, es ist einfach so unbeschreiblich, wie schnell man hier miteinander sehr freundschaftlich, gar familiär wird. Klar, wenn man auf nur wenigen Quadratmetern zusammenlebt und den Tag über auf der Arbeit verbringt. Unsere Zellensessions sind legendär, seit Sonntag fehlt eine von uns im Boot, ja, im wahrsten Sinne des Wortes, aber Isa hat es sich noch eine Nacht auf Malta im Hotel gut ergehen lassen und ist am Montag zurück nach Hamburg geflogen, sie fehlt uns unglaublich, aber auch das lernt man hier: Abschied nehmen und direkt wieder nach vorne schauen. Der Sonntag war ohnehin der absolute Glückstag: Ich hatte ab 9:00 Uhr Dienst und erspähte als erstes eine E-mail vom Crew Purser, dass Post für mich gekommen sei und ich sie abholen könnte. Nun aber die Challenge: ausharren bis 13:00, denn erst dann hatte ich Pause. Kurz vor 13:00 lag sie dann im Vorbereitungsraum, ich sprang in die Luft vor Freude. Eine Kollegin hatte bereits die Post abgeholt. Lieben Dank für die schönen Zeilen, ein echter Brief ist einfach so erfreulich, anstatt von Elektropost, unglaublich! Am Abend dann hatten wir ganz wenig zutun, haben aber eigentlich bis 21:00Uhr auf. In Valletta legen wir immer um 22:00Uhr ab, die Crew muss immer eine Stunde vorher an Bord sein, ergo können wir nicht noch mal raus und einen Drink in den schönen Promenadenlounges einnehmen. An dem besagten Abend aber schon, um 20:15 ging es noch rasch für einen Ice Tea ins Hard Rock Café mit Melinchen, gott, was haben wir uns gefreut! Malta by Night ist einfach zauberschön, zudem sind die Leute alle total nett, cool und easy drauf. So easy, dass wir beinahe zu spät am Pier gewesen wären, aber es hat alles noch geklappt. Puhhhh.... Von meinen Ausflügen habe ich ja noch gar nicht berichtet! Es gibt spezielle Ausflüge für die Crew, leider zu absolut SPA- unfreundlichen Zeiten, sodass es eigentlich eher unmöglich schien, daran teilzunehmen. Nix da, ich durfte letzte Woche mit nach Athen hoch hinaus zur Akropolis, hierbei sei erwähnt, dass wir den heißesten Tag des Sommers in Griechenland mit knapp 39 grad erwischt hatten, aber trotzdem tapfer das Kulturprogramm abgearbeitet und uns anschließend mit Gyros und Fetakäse gestärkt haben. Und jetzt kommt´s: vorgestern dann ging es für mich nach Rom! Ciao de Roma! Wir liegen in Civitavecchia, das liegt mit dem Bus etwa 1,5 Stunden von Rom entfernt. Dadurch konnten wir nur eine Stunde in Rom verbringen, ich habe trotzdem das päpstliche Zuhause gesehen, Touri-mäßig die bekanntesten Sehenswürdigkeiten aus dem Bus hinaus geknipst und noch unglaublich leckeres Gelati und Pizza Margeritha gesnackt. Check. Gestern bin ich dann spontan mit dem Shuttlebus nach Livorno (Toskana) gefahren und hätte mich totshoppen können, Leute! Die Herbstkollektion hat mich sofort an gemütliche Kakao- Tage erinnert mit Aufstehverbot und Herbstspaziergang.... ha, und das mitten im Mittelmeer bei 35 grad. Ich liebe den Herbst nun einmal! Heute sind wir in Monaco, da war ich ja beim letzten Mal draussen, heute habe ich mich einfach etwas auf das Crew Deck gechillt, Musik gehört und etwas Ruhe genossen, man ist ja sonst nie allein, you know. Besonders freue ich mich noch morgen auf Ajaccio auf Korsika, da werde ich erstmalig zum Strand gehen und endlich ins Meer baden gehen. Die Schwimmflügel hab ich ja ganz vergessen, auuu! Naja, aber ich bleibe einfach ganz vorne und gehe nicht zu tief rein, meine Wassergefühle sind einfach zu akut, um ausschließlich im Sand zu verweilen :)! Jeden Tag sieht man das Meer, ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich Lust auf Meer habe, das wird toll! Nun habe ich euch ja schon viele Infos über all die schönen Städte und Länder gegeben, dabei wollte ich doch noch etwas über das Schiffsleben berichten, Mensch! Letzte Woche ist etwas außergewähnliches passiert: Wir konnten Mykonos nicht anfahren, der Seegang hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und weil wir eh hätten tendern müssen (mit Booten zum Hafen fahren und nicht direkt an der Pier halten), hatte der Kapitän diese Entscheidung getroffen und uns einen weiteren Seetag beschert. Einige Gäste waren enttäuscht, andere widerum verständnisvoll, ja und natürlich manch einer verärgert. Aber so ist das nun einmal auf einem Schiff, zudem schaukelten wir bis zum Nachmittag wirklich extrem hin und her, mir wurde zwar nicht schlecht, aber schon recht schwindelig. Manche Gäste wurden aber seekrank, eigentlich ist es im Mittelmeer zu dieser Zeit sehr ruhig. Nunja. Wir waren natürlich auch traurig, denn eigentlich hatten Melina und ich den Plan, auf Mykonos Roller zu fahren, endlich hatten wir einmal gemeinsam Pause und es war schließlich ihr letztes Mal dort. Manno. Meinen Safetytest habe ich auch bestanden, ich habe natürlich wieder erst am Vorabend realisiert, dass der Test ja schon am Folgetag stattfindet und mir somit die 50 Fragen eingehämmert, alles auf Englisch of course, viele Fachbegriffe und Erklärungen, die ich schon auf deutsch nicht verstehen würde. Aber gut, Lisbeth has passed the safety test und kann nun im emergency case die Passagiere retten,yeeeees :)!
Und nun sitze ich hier nach einem langen Abend in der Crew Bar, welchen wir feuchtfröhlich zelebriert haben, um lovely Melinchen gebürtig zu verabschieden und schreibe euch aus Malta, einer wirklich sehr schönen Insel. Urlaub möchte ich hier gerne mal machen, irgendwann, alles zu seiner Zeit. Ich hörte von Sonnenschein und summerfeeling in der Heimat? Na bitte, ich hab doch versprochen, von jedem Örtchen ein wenig Sonne in die Heimat zu schicken, nun kam wohl ein XL- Päckchen an :)!

Ihr Lieben, ich lasse noch ein paar Fotos auf euch wirken, es sind mal wieder zauberschöne Momentaufnahmen, die man eigentlich live erleben haben muss, um zu realisieren, was eigentlich momentan in meinem Leben vor sich geht!  Gehabt euch alle wohl, haltet die Stellung and keep on goin´ louder!


With love, Lisbeth Wohlfühlen <3






the real team. SPA & MEER.






Ajaccio. zauberschön.




das ist mal schokoladig!gelati di roma!






ich pass super zum spa&sport team, ne :)?

das neue modell beim VRR :)


die wg vom papst .

Sonntag, 7. August 2011

Hallo Welt,
es wird zeit, euch endlich mal zu berichten, wie mein leben, und zugleich ein ganz anderes leben ausschaut. Meine persönliche challenge: lisbeth, fasse 14 tage as short as possible zusammen, um euch hier nicht zum einschlafen zu bringen und gleichzeitig das wichtigste vom herzchen zu schreiben. Auf geht’s! Angefangen hat alles ja recht chaotisch, denn nach emotionaler goodbye- abschiedszeremonie am Bochumer Hauuptbahnhof machte ich mich auf den weg zu station nr.1 : Kiel HBF, weiter zum Ostseekai zum Terminal des erwarteten neuen Zuhauses, der Mein Schiff 2 (merkt euch anbei die ´´2´´). Dort erfuhr ich dann auf netter Weise, dass ich auf der Mein Schiff 1 erwartet und dringend gebraucht würde. Kommando zurück, Lisbeth mit der DB back to BO befördert und am folgenden Dienstag nach Athen eingeflogen, um endlich auf das Schwesterschiffchen ausfzusteigen. Ja, was soll ich sagen? Mein Koffer erreichte Athen leider nicht, sondern reiste als blinder Passagier nach München, ergo kein Gepäck in der großen, weiten Welt am Start. Die griechische Dame am Lufthansa- Schalter tut mir mittlerweile etwas leid. Wie ich ausgesehen haben muss mit meinen verheulten Augen und kaum verständlichem Englisch durch akute Krokodilstränen. Ich dachte mir einfach nur : WARUM, verdammt? Die Odyssee setzte sich fort... . Der Agent hatte wenigstens auf mich gewartet und brachte mich safe zum Schiffchen nach Piräus. Endlich, endlich stand ich knapp 1500km von der heimat entfernt vor meinem neuen Zuhause. Danach folgte ein Marathon an Papierkram, Anmeldung, Anmusterung, Uniform- Einkleidung, Kabineneinzug, Kennenlernen zu vieler Menschen, als dass ich mir all die Namen merken konnte und schließlich eine Schiffsführung mit dem Gedanken, dass ich mich hier niemals zurecht finden könnte, wobei ich auch hier schon wenige Tage später eines anderen belehrt wurde. So, der erste Tag verlief aufgrund mangelndem Gepäcks und der gleichzeitigen Ungewissheit, ob es mich überhaupt jemals noch einmal erreichen würde, recht traurig ab. Am nächsten Tag stand dann mein erster Arbeitstag an. Eines sei gesagt: den schönsten Arbeitsplatz haben wir SPA- Leute defintiv. Der SPA&MEER- Bereich ist wunderschön eingerichtet und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein gast in diesem wundervollen ambiente nicht wohlfühlen könnte. Der Ausblick ist einfach unbeschreiblich und auf Fotos nicht festzuhalten. Wir haben bodentiefe Fenster, sodass man an Seetagen nur auf das beruhigende Meer blickt, wohingegen an Landtagen fast täglich ein neues Land oder eine andere Stadt zu erspähen sind. Unbelievable. Back to the map. Der Arbeitsalltag kehrte rasch ein. Die meisten Gäste sind sehr nett, lieb und interessieren sich für das Leben der Crew an Bord,. Zur Zeit ist Hochsaison, daher fahren wir mit vielen Familien und Kindern, es beschweren sich also oftmals ältere Gäste über zu viel Lärm auf dem Pooldeck (Deck 11, ebenfalls auf der SPA- Ebene) oder zu wenig Platz zum Schwimmen. Naja, also besonders Rentner könnten sich ja eine andere Zeit zum Verreisen auswählen, nicht wahr?! Gearbeitet wird von 8:30 oder 9:00 bis 21:00 uhr und das natürlich rund um die woche. An seetagen wollen die gäste natürlich beschäftigt sein und lassen sich vom SPA&MEER- Team verwöhnen. Seetage sind einfach der Wahnsinn. Auch heute war wieder Seetag und zudem letzter Tag der Cruise, ergo arbeiten wir wie die Maschinen und haben nur wenige Minuten Pause, um etwas zu essen. An Landtagen haben wir etwas länger Pause und können die Stadt erkunden, naja, auch nur dann, wenn wir direkt im Hafen liegen und nicht mit Tenderbooten zum Hafen gebracht werden müssen. Nach Feierabend wird noch alles aufgeräumt, einmal die Woche findet General Cleaning statt, also wird der ganze SPA- bereich gereinigt, desinfiziert, ja auf Hochglanz gebracht. Das dauert dann locker bis 23:00uhr. Puhhh. An anderen Abenden finden Meetings statt, also eigentlich ist jeden Abend irgendwas los. Der ´´Nachhauseweg´´ ist recht kurz, es geht für uns Crew ab auf Deck 3, ich wohne in der Kabine 3335, diese befindet sich fast im Bereich der Schiffsspitze, an meiner Wand prassen immer die Wellen, Deck 2 befindet sich bereits unter dem Meeresspiegel, irgendwie komische Vorstellung, gelle?! Die Kabinen schauen bundeswehrmäßig aus,nicht, dass ich schon mal eine von innen gesehen hätte, aber so stelle ich sie mir jedenfalls vor. Wobei wir zu unseren Kabinen hier ´´Zellen´´ sagen, haha, dabei haben Gefängniszellen doch meistens sogar ein Fenster! Wir verfügen nicht über diesen Luxus. Naja. Ich lebe mit Katty zusammen, sie stammt von den Philippinen und arbeitet als Masseurin im SPA. Das wahre Dreamteam hat sich bereits aus Melina, Isabell und meiner Wenigkeit gebildet. Genau die drei Beauticians des SPAs haben sich gefunden und ich schätze mich so derart glücklich, diese zwei bezaubernden Frauen getroffen haben zu dürfen. Tagtäglich überstehen wir gemeinsam die sehr anstrengenden Arbeitstage und treffen uns abends stets auf Zelle 3354, herrlich! Ihr glaubt gar nicht, was es ausmacht, nette Menschen um sich zu haben, mit denen man auf einer Wellenlänge ist und auch mal über andere Dinge als Arbeit und Schiffsleben zu sprechen! Wobei: nett sind einfach alle. Und vor allem freundlich. An jeder Ecke wird man von den lieben Philippinos nach seinem Wohlergehen gefragt, wo man arbeitet, wie lange man an Bord ist and so on... naja, und auch meine Körpergröße sorgt für den einen oder anderen für einen kurzen Atemaussetzer, der Hightower ist schon eine Rarität bei all den recht zierlichen Asiaten. Am Anfang musste ich an jeder Ecke nach dem Weg fragen, mittlerweile laufe ich blind durch dieses Schiff, wie sehr der Mensch doch ein Gewohnheitstier ist! Gewöhnlich ist hier kaum etwas. Auch wenn ich feststellen muss, dass selbst auf einem Kreuzfahrtschiff ein Alltag einkehrt. Du stehst morgens auf, gehst in deinem 1qm- Bad duschen, ziehst deine Uniform an, holst die Mädels von Zelle 3354 ab und gehst in die Crew mess, der Kantine der Mitarbeiter, in welcher die verschiedensten Essensgewohnheiten in Buffetform aufgetischt werden. Dann geht’s mit dem crew- aufzug hoch auf deck 11, unserem arbeitsplatz. Abends dann wieder selbige prozedur, wobei sogar ab und an nach unten gelaufen wird, um die geschwollenen füßchen zu durchbluten. Ja, auch das kommt mit einem schiffsleben gratis hinzu: gesundheitsproblemchen. Ich selber habe permanent geschwollene füße und hände und abends krämpfe in den beinchen. Wir müssen nun einmal tagtäglich das gleichgewicht ausgleichen und permanent mit surrender klimaanlage einschlummern. Genug davon, jetzt aber eine kleine review wunderschöner momente.... bereits donnerstag ging es das erste mal leisuren, das bedeutet, dass wir mit maximal 4 leuten zusammen in den pax (passagier)- bereich dürfen und uns dort aufhalten dürfen. Ich sah also erstmals die andere seite des schiffes und es kam sogar ein funke urlaubsfeeling auf. Samstag verabschiedeten wir pia in der crew bar, ach, pia ist eine wunderbare frau,ich hatte sie schon letztes jahr auf einer schulung kennengelernt und jetzt endlich an bord getroffen. Highlights der letzten woche: leisuren mit jayson, unserem cleaner des SPA und dem sanitary officer Marlou und natürlich Isa und Melina, denn es war poolparty auf deck 11 und zugleich auslaufen aus monaco um 23:00uhr. Spätes auslaufen ist immer toll! Gestern fand dann Crew BBQ statt und zwar auf dem crew deck, das sich auf deck 7 befindet und sogar über einen kleinen pool verfügt. Ach, war das schön.ich habe mit melina die füßchen ins wasser gehalten, eine dose fanta getrunken und hot dog gegessen, bevor es wieder los auf deck 11 ging. Jetzt habe ich so viel geschrieben, aber irgendwie null strukturiert. Seid bitte nicht böse, aber es ist so unglaublich schwer, einen genauen einblick in dieses leben hier zu geben, wenn man selber nicht hier lebt. Es ist einfach kein vergleich zu meinem leben, welches ich wirklich sehr vermisse und wieder schätzen lerne. All die kleinigkeiten des BO- lebens fallen hier nun einmal weg, jegliche abendgestaltung hier muss genehmigt werden oder bedarf absprache. Nächste woche steht mein safety-test an. Die woche über hatte ich täglich schulungen über sicherheit und firefighting an bord, safety first wird sehr groß geschrieben und ist nun einmal sehr wichtig auf einem 3000 passagier- kahn. Nun komme ich langsam zum Ende, denn es ist schon so spät und morgen steht wieder embarkation day an, bedeutet neue knapp 1700 passagiere steigen auf und möchten im SPA herumgeführt werden. Wisst ihr, ich würde euch zu gerne an all diesen momenten hier teil haben lassen, naja, jedenfalls an all den schönen und vor allem an all diese tollen aussichten! Nächste woche fahren wir wieder das östliche mittelmeer ab, also von malta über griechenland, türkei, silzilien back to malta. Die letzte woche über wurde das westliche mittelmeer erkundet und zwar inklusive italien und frankreich. Ein paar fotos stelle ich noch online, damit dieser tolle, ausführliche bericht auch umso verständlicher wird, haha! Ich hoffe, ihr seid nicht eingeschlafen und haltet die stellung in lovely BO! Ihr seid großartig, wunderbar, und seid doch jetzt nicht da.



Blick von meinem Arbeitsplatz aus!toll.


die rechte yacht hab ich uns in monaco geshoppt!


<3



korsika

crew drill

BBQ

real wassergefuehle.

pia&melina.




Sonntag, 31. Juli 2011

first impressions of a new life all over the world...naja jedenfalls europe and a bit more. an alle, die es noch nicht wussten: in athen  wrtete ich vergeblich auf mein köfferchen, ergo 3 tage ohne gepäck an bord. in mykonos stand er dann lonely am gangway (eingang zum schiff) und ich habe ne runde gejubelt. langsam kehrt auch ein richtiger alltag ein. aber wisst ihr was? zuhause ist es doch am schönsten. lebenserfahrung gibts gratis zum arbeitsalltag auf hoher see. den schönsten arbeitsort haben wir SPA-leute sicherlich. bodentiefe fenster in fast jeder kabine. da ertappe ich mich selbst manchmal beim dahinträumen während des einen oder anderen treatments, hihi. träume muss man schließlich haben! ich denke an euch. always. <3

PS: ich würde liebend gern noch vieeeeeeeeel mehr berichten, schreibe mir abends immer brav die highlights des tages in mein tagebüchlein, aber werde das mal vorschreiben und dann via copy&paste rasch bei der nächsten Inet-possibility hochladen, nehmt es mir also bitte nicht übel! back to basics halt. 
in liebe, euer ocean girl.












Montag, 25. Juli 2011

crazy.

lachen oder weinen. leute, wenn ich folgende worte niederschreibe, so sitze ich doch tatsächlich wo? daheim in BO, oh yes. weil es wahrscheinlich unglaublichwürdig klingt, folgt eine kurzfassung, die raum für eigeninterpreation lassen soll, wir sind ja schließlich alle mündige menschenkinder! gestern morgen um 6:14uhr der erste schock und zugleich etwas unfassbares: meine geliebte desi weckte mich (eigentlich ist sie die notorische langschläferin) mit sanften worten, dem ein riesen- fertig-mach-marathon folgte, denn richtig, ich hatte eiskalt am großen tag verpennt und mir verblieben nur noch wenige minuten bis zur zugabfahrt. just in time erreichte das verabschiedungskomitee am bochumer hauptbahnhof, wo nur noch kurze momente der melancholie verblieben. adieu, goodbye, auf wiedersehen, lisbeth im zug, fortan also auf sich allein gestellt in der großen weiten welt. die ankunft in kiel verlief planmäßig und sogar ganz deutsche bahn- untypisch PÜNKTLICH! auch im hohen norden weinte der himmel, die nordische brise sorgte für ein klammes hautgefühl. nice. rein ins taxi, der nette indische herr war genauso groß wie der koffer, wollte sich aber partou nicht helfen lassen. ein wahrer gentleman. weitere 5 minuten später erspähte ich es. das schiff! ein wahnsinniger anblick, wenn man dann doch endlich live vor so einem kutter steht. es folgten übliche prozeduren, wie man sie bei einer flugreise kennt. crew-check-in, koffer- und körperscanning und empfang der crew-purserin, die mich aufs schiff geleitete. wie in trance betrat ich meinen neuen wohnort und musste viel papierkram erledigen. kommen wir nun zur poénte: die SPA - managerin erschien und teilte mir mit, dass ich dringend auf dem partnerschiff erwartet werden würde, und am besten noch am selben tag ´´ausgeflogen´´ werden solle. aha. erst mal nicht wirklich gecheckt das ganze. 2 stunden später (mir wurde ein wenig das schiff gezeigt, die crew mess (mensa) präsentiert und meine wenigkeit beruhigt) stand fest, dass ein flug noch am selben tag nicht möglich sei, denn das partnerschiff stand derzeitig im hafen von valetta (malta), ergo etwa 4 stunden flugzeit von hamburg entfernt und hätte zu meiner ankunftszeit längst abgelegt.  zunächst sollte ich eine nacht in hamburg verbringen, von dort aus über münchen nach athen fliegen und dann dienstag in athen aufsteigen. bei 32,5kg koffergewicht (darunter auch winterzeugs für nordkap und co.) realisierte auch ich irgendwann, dass ich so nicht in die sonne fliegen kann. das ende von der geschicht: gegen 20:00 erreichte ich wieder den bochumer HBF und kehrte ins heimische bettchen ein. morgen früh fliege ich dann um 10:45 nach athen und hoffe, dass alles glatt läuft und ich endlich der heimat den rücken kehren kann, mensch :)!
 achja: der kofferinhalt wurde erfolgreich auf 22kg reduziert. auf dass ich damit problemlos in den flieger steigen darf und alles ein gutes ende, oder besser gesagt einen reibungsloseren anfang nehmen wird. die karibik werde ich also nicht ansteuern, dafür aber ebenso schöne länder und inseln wie frankreich, italien, spanien, korsika, monaco and many more.  der nächste eintrag folgt dann sicherlich vom schiff.

ahoi, ihr lieben. ich schick die sonne rüber! versprochen. <3

Samstag, 23. Juli 2011

tag x naht.

hallo ihr lieben, 

noch kurz vor meiner abfahrt habe ich es geschafft, die folgenden zeilen auf meinem reise-blog zu verfassen. sicherlich stellt sich der eine oder andere die frage, wie ich dazu kam, mich für den namen ´´wassergefuehle´´ zu entscheiden. kurzfassung: hollandtrip im mai diesen jahres. die liebste erspäht erstmalig nach ewiger zeit das meer, in diesem falle die holländische nordsee und schreit laut von der hinterbank des autos: ´´Liebes, ich bekomme wassergefuehle!´´. wort des urlaubes sag ich nur! und weil ich ja gern ein stückchen heimat mitnehmen möchte, habe ich mich für diesen namen entschieden und werde stets an einen schönen trip erinnert. nun aber genug dazu, morgen um diese zeit werde ich mich bereits auf dem schiff befinden, genauer gesagt an dem ort, auf dem ich die nächsten 4 monate verbringen werde. gott, was hab ich da bloß gemacht :) ? ich freue mich tierisch, bin aber auch höllisch nervös, gespannt, ja gar etwas verunsichert. verständlich, glaube ich. zudem stieß ich die letzten tage über auf derart kopfzerbrechende probleme wie kofferauswahl, outfitkombinationsmöglichkeiten ( von nordkap bis karibik ist schließlich alles dabei!)  sowie der richtigen auswahl der arbeitsschuhe als auch nächtlicher gedanken wie: gibt es wohl reguläre steckdosen?, trage ich eine hose oder gar ein rock als arbeitsuniform oder aber darf ich überhaupt mein zwingend-  notwendiges glätteisen mitnehmen? ihr merkt schon, fragen über fragen im gehirn einer beautician. um euch zu beruhigen: hat se alles geklärt, gleich wird auch endgültig der koffer verschlossen ( die 5 bodybuilder- typen aus der nachbarschaft sind schon zum draufsetzen geordert ), dann ist eh nix mehr zu ändern! nun soll sich dieser blog mit einträgen aus den verschiedensten ländern unserer geliebten erde füllen und natürlich die einen oder anderen worte der freude, des glücks, des vermissens und sicherlich auch des heimwehs zu lesen sein. wenn ihr bock habt, so liest eifrig die neuigkeiten von bord oder aber die jammernden worte eines angehenden weltmenschens. herrje, bin ich aufgeregt, realisieren kann ich das alles noch nicht wirklich! fürs erste mach ich schluss, wünsche euch allen einen wunderbaren, hoffentlich sonnigen spätsommer hier in lovely BO bzw. ruhrpott und freue mich, euch alle ende des jahres wiederzusehen.ich freue mich, von euch zu lesen und werde mich so oft es geht melden und euch auf dem laufenden halten.
passt gut auf euch auf, haltet die stellung hier and never lose hope. 


with love, lisbeth.